Termin mit dem Jugendamt

Hallo liebe Eltern,

heute möchte ich ein Thema ansprechen, bei dem es um Gelder geht welche das Jugendamt verbieten möchte – genauer gesagt geht es um die zusätzlichen Beiträge die ich und andere Tagesmütter von den Eltern beziehen.
Es haben sich wohl einige Eltern beim Jugendamt beschwert, dass es Tagesmütter gibt die einen extra Beitrag verlangen aber dafür keine zusätzliche Leistung erbringen. An dieser Stelle sei aber klargestellt, dass es keine Eltern meiner Tageskinder waren.

Leider gibt es tatsächlich schwarze Schafe unter den Nürnberger Tagesmüttern die einfach nur abkassieren. Die Folge ist nun, dass es eine Regelung geben wird die alle Tagesmütter betreffen wird. Wie genau diese Aussehen wird wissen wir noch nicht. Im schlimmsten Fall dürfen keine zusätzlichen Beiträge mehr kassiert werden, unabhängig davon, ob die Tagesmutter dieses Geld zum gesund kochen, basteln, Ausflüge machen, Spielzeug kaufen usw. aufwendet oder das Geld einfach nur einbehält. Im Februar wird es zu diesem Thema eine Besprechung mit dem Jugendamt und allen Tagesmüttern aus Nürnberg geben, an der ich auch teilnehmen werde.

Soviel zur Einleitung, hier meine Meinung zu diesem Thema:

Das Jugendamt und alle Eltern wünschen sich das Beste für die Kinder. Das erfordert einen gewissen Standard, den vielfach nur eine Krippe bieten kann. Ich als Tagesmutter muss ohne zusätzliche Gelder vom Amt dagegen konkurrieren.

Meine Eltern wissen was sie bei mir für ihr Geld bekommen, dass ich einen rundum Service anbiete und sie sich um nichts kümmern müssen. Ich koche jeden Tag frisch und gesund, ich bastele mit den Kindern, ich mache Ausflüge, ich organisiere kleine Feiern für die Kinder und für die Eltern, ich sorge dafür, dass die Spielsachen in Ordnung und hygienisch sauber sind usw. und nicht zuletzt zahle ich Miete für die Räumlichkeiten des Kinder-Klecks. Eine Kollegin die keine Miete bezahlt weil sie die Kinder in ihrer privaten Wohnung betreut, Fertiggerichte kocht, die abgelegten Spielsachen ihrer eigenen Kinder verwendet und die Tageskinder sich selbst überlässt hat dagegen weniger ausgaben. Ich übertreibe hier bewusst, aber tatsächlich soll es sowas geben.

Damit ich meinen Anspruch an eine herzliche und fürsorgliche Kinderbetreuung und somit meinen an mich selbst gesetzten Standard nicht herunterschrauben muss bitte ich Euch Eltern beim Jugendamt vorzusprechen und mir und anderen Tagesmüttern den Rücken zu stärken. Unser Ziel ist es Eure Kinder bestmöglichst zu versorgen und betreuen. Leider ist das für uns ohne einen zusätzlichen Beitrag nicht machbar. Das Jugendamt soll also auch positive Rückmeldungen bekommen und einsehen, dass die Zusatzbeiträge durchaus auch sinnvoll eingesetzt werden. Vielleicht wird dann eine mögliche neue Regelung für uns Tagesmütter nicht so gravierend.

Aus eigener Erfahrung weiß ich wie wichtig es ist sich neben dem Beruf keine Gedanken machen zu müssen ob das Kind gut versorgt ist. Nicht zuletzt dafür zahlt bei mir jeder gerne den Zusatzbeitrag, welcher nebenbei bemerkt niedriger ist als in einer Krippe. Dass ich den Beitrag voll und ganz in den Klecks stecke könnt Ihr Eltern nachvollziehen. Wenn ein Spielzeug kaputt geht muss dieses von den Eltern nicht ersetzt werden. Vom Staubsaugerbeutel bis hin zu Neuanschaffungen, vom frischen Obst zu Strom, Heizung, Miete – Ihr wisst ja selbst was alles an Zusatzkosten anfallen.

Wer mich kennt weiß, dass ich meinen Beruf von Herzen gerne mache und nicht zufrieden wäre, wenn die Kinder und Eltern sich mit weniger zufrieden geben müssten. Ich habe nun mal den Anspruch an mich selbst etwas besonderes bieten zu wollen und insofern mit einer Krippe konkurrieren zu wollen. Aber unter dem Strich muss sich das Ganze auch finanzieren ohne dass ich aus meiner Tasche drauf legen muss, denn Euch und Euren Kindern weniger Service bieten zu müssen würde gegen meine Überzeugung gehen.

Ich werde Euch hierzu gerne auf dem Laufenden halten.

Eure Tagesmutter

Rabea

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